Restaurant Kritik, das war schon ein ganz schöner Hammer, gestern Abend im Gastwerk Braunschweig, einem bekannten Lokal am Mittelweg. Gehört hatten wir schon einiges von der Location, vor allem ging es darum das es dort im Restaurant ein sehr üppiges Essen gibt, in Bezug auf die Fleisch Spieße. " Soviel Sie mögen" heißt es in der Karte. Nun gut, das ist nicht unser Ding, wir sind keine viel Esser, vor allem nicht am Abend.
Aber von Anfang an. Wir hatten vor längerer Zeit einen Gutschein geschenkt bekommen und waren vor knapp zwei Wochen das erste mal dort, an einem Donnerstag. Das Lokal ist sehr schön gelegen, im Industrie Gebäude der ehemaligen Panther Werke. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Vor dem Lokal stand eine größere Menschentraube. Ein durchkommen war nur schwer möglich, die Damen und Herren waren allesamt ziemlich angetrunken. Eine Betriebsfeier wie sich später heraus stellte. Nun gut, wir bekamen eine Platz und wurden auch einigermaßen freundlich und zügig bedient. In der großen Halle war die Atmosphäre alles andere als lauschig. Wir bestellten unser Essen, zu dem auch je ein Teller vom Vorspeisen Buffet gehörte. Wir teilten uns einen Teller, wie gesagt, viel Esser sind wir nicht. Deshalb verzichteten wir auch auf die Fleisch Spieße. Das Essen hat geschmeckt, aber wir haben auch schon durchaus besser gegessen. Nach einem kleinen Cocktail kam die Rechnung, von unserem Gutschein war noch etwas Geld übrig und wir beschlossen das Lokal irgendwann noch einmal zu besuchen. Vielleicht haben wir dann ja auch das Glück, nicht auf jede Menge angetrunkene Gäste zu stoßen, die einen entsprechenden Lärmpegel verursachen.
Gestern Abend, einem Samstag, war es dann soweit. Wir waren kurz nach 19 Uhr da, das Lokal war gut gefüllt, wieder eine Gesellschaft, allerdings doch etwas leiser als beim letzten mal. Wir bekamen noch einen Platz, es war ein kommen und gehen, auch ohne Reservierung. Wir wollten nur eine Kleinigkeit essen und da wir wussten das die Portionen recht groß ausfallen, entschieden wir uns nur ein Essen zu bestellen. Da zu durfte man sich vom Vorspeisen Buffet bedienen. Die Bedienung bot an das Essen auf zwei Tellern zu servieren, das ist ja auch durchaus üblich, andere Restaurants bieten das auch an. Mit den Getränken kam der Teller für das Buffet. Nun machte meine Frau den Fehler am Buffet einen anderen, etwas größeren Teller zu nehmen und brachte eine kleine Auswahl mit an den Tisch. Hier geht es im Durchmesser um etwa 3 cm. Das Hauptgericht kam, es war genau die richtige Menge für uns beide. Das Essen schmeckte, obwohl es für unsere Begriffe etwas wenig Würze hatte. Wir bestellten uns noch etwas zu trinken und wurden mit knappen Worten abgefertigt.
Dann wollten wir zahlen, der Chef kam höchst persönlich an den Tisch. Er begrüßte uns mit den Worten: "Ich habe das heute noch mal durchgehen lassen, ein Essen auf zwei Tellern servieren wir hier eigentlich nicht". Na gut dachte ich mir und entgegnete: "Wir wollten eigentlich nur eine Kleinigkeit, wir essen nicht so viel". "Dann können Sie sich ja ein kleines Nudelgericht bestellen" war die patzige Antwort. Also was ich essen möchte entscheide ich wohl noch immer selber dachte ich mir. Es ging aber noch fröhlich weiter mit den Unverschämtheiten. "Und einen größeren Teller am Vorspeisen Buffet haben Sie auch genommen" blaffte er mich an. Oh, entschuldigen Sie das wir uns zwei statt einer Scheibe Schinken aufgetan haben ging es mir durch den Kopf. Ich entschuldigte mich kurz, ich hätte ja auch auf dem nur unwesentlich kleineren Teller einen riesen Berg auftürmen können, machen andere ja auch. Es ging uns nicht darum hier möglichst günstig zu essen. Als wir nun den Gutschein vorlegten und ich den Rest zuzahlen wollte platze im wohl innerlich vollends der Kragen. Er war für einen Moment nicht in der Lage den Betrag auszurechnen und wir mussten ihm helfen. Eigentlich hätte ich ihn ja auflaufen lassen sollen und mir das Wechselgeld passend wieder geben lassen sollen. Das war mir dann aber auch zu blöd, ich sagte: "Stimmt so", als er ziemlich konfus im Wechselgeld herum fummelte. Filmreif, mit hoch rotem Kopf verabschiedete er uns mit den Worten: "Wir bieten hier sehr hochwertige Produkte an, das geht nicht das Sie sich davon einfach bedienen" Das klang ja fast schon so als hätten wir ihn in den Ruin getrieben. Nicht genug verzehrt und anderen vielleicht besser zahlenden Gästen den Platz weg genommen. Nur doof wenn die vielleicht jede Menge Fleisch vom Spieß gegessen hätten.
Fazit, über die Hochwertigkeit von ein paar gerösteten Kartoffeln, gedünsteten Paprika und ein paar Champignons lässt sich sicherlich streiten. Ach ja, zwei Scheiben Schinken und etwas geröstetes Toastbrot waren ja auch noch dabei. Sicherlich war es nicht in Ordnung hier einfach einen größeren Teller zu nehmen, man hätte die Beilagen auch auf den kleineren Teller quetschen können. Es war wirklich nicht viel. Fällt so etwas in einem Lokal mit ca. 400 Gästen ins Gewicht? Dann sollte man sein Geschäftsmodell vielleicht überdenken. Fest steht, das eine solche Entgleisung gegenüber den Gästen nicht sein darf und schon gar nicht vom Chef. Wir führen seit gut zwanzig Jahren Geschäfte mit Publikumsverkehr. Jeder Kunde, egal um was es geht, wird mit Respekt und Anstand bedient. Von uns und von unserem Personal. Das Gastwerk in Braunschweig wird uns nicht wieder sehen!
Andreas Möhle
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